Corona-Virus: Stufenplan für den Fall steigender Neuinfektionen

Corona-Virus: Stufenplan zur Abwehr von mehr Infizierungen und CoVid 19 Fällen

Von Jo Achim Geschke |

David von der Lieth, OB Thomas Geisel und Klaus Göbels, Leiter Gesundheitsamt, bei der Pressekonferenz / Foto Stadt © David Young

Die Stadt Düsseldorf geht voran und bringt ein Stufenkonzept zur Abwehr von Covid-19 Erkrankungen für den Fall, dass nach den jetzigen Lockerungen die Fallzahlen der Infizierungen steigen. Noch fehlen zwar Vorgaben vom Lad, so OB Thomas Geisel gestern vor der Presse, aber man wolle nicht auf Land oder Bund warten und Gegenmaßnahmen schnell einleiten können. Der Corona-Krisenstab, der unter Leitung von Feuerwehrchef David von der Lieth bis zu dreimal wöchentlich tagt, hat daher einen „Stufenplan“ ausgearbeitet, falls es mehr Infektionen gibt. Die Stadtverwaltung will schnell reagieren und wird ab 30 Infizierten pro Woche auf 100.000 Einwohner Gegenmaßnahmen einleiten. OB Geisel: "Wir wollen das Erreichte nicht aufs Spiel setzen".

Mit den Ministerpräsident_Innen der Länder wurde vereinbart, wie von allen Medien berichtet, dass bei 50 Neuinfizierten pro 100.000 Einwohnern innerhalb von 7 Tagen ( macht für Düsseldorf 50 x 6 = 300 Neu Infizierte pro Woche) die Lockerungen wieder zurück genommen werden. NRW-Ministerpräsident Laschet CDU hat nun, einen Tag vor dem meist als Sauffest begangenen Vatertag, sogar Picknicken erlaubt, ganz zufällig …

Was passieren soll, wenn es zu viele Neuinfektionen gibt, will die Stadtverwaltung aber nicht abwarten und lieber vorher mit einem klaren Plan vorsorgen, machte OB Thomas Geisel deutlich.  Klaus Göbels, Leiter im Gesundheitsamt,  machte deutlich,, dass zur zeit von den Zahlen her  „die Situation in den Kliniken eher entspannt ist“,  so Göbels gestern. Die Zahlen von Mittwoch, 20. Mai: Es werden 28 (+0) in Krankenhäusern behandelt, davon 13 (+0) auf Intensivstationen. 203 (-3) Menschen sind aktuell noch infiziert. 30 (+0) Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert waren und Vorerkrankungen hatten, sind bisher in Düsseldorf gestorben. 1.081 (+25) Düsseldorferinnen und Düsseldorfer sind inzwischen genesen. 280 Menschen befinden sich derzeit in häuslicher Quarantäne.

Die sogenannte 7-Tages-Inzidenz liegt derzeit in Düsseldorf bei 13,7 - dieser Wert gibt die Zahl der Neuerkrankungen in den letzten 7 Tagen pro 100.000 Einwohner an.

 

„Wir sind ja ganz froh über die geringen Zahlen“, sagt David von der Lieth, Leiter der Feuerwehr Düsseldorf und auch Leiter des Krisenstabs Corona. Er machte klar, wie der neue Stufenplan funktionieren soll, nämlich ähnlich wie bei einer Ampel: Stufe 1 oder Gelb sei ein Anstieg von 30 Infizierten auf 100.000 Einwohner. Dann solle die Bevölkerung nochmals sensibilisiert und informiert werden über Kontaktverbote, Abstandswahrung, Maskenpflicht  etc.

Stufe 2 ist Rot und startet bei 50 Neuinfektionen / 100.000 EW.  Dabei sei das Signal an die Kliniken: Bitte Plätze zur Beatmung frei halten. Zudem gehtz es um wietere Einschränkungen der Kontalktmöglichkeiten und Schutz von be3sonders gefährdeten Personengruppen. "Mit einem solchen Stufenplan soll vermieden werden, dass die Landeshauptstadt Düsseldorf von einer Infektionswelle überrollt wird. Daher ist auch ein tägliches Monitoring der Anzahl der Neuinfektionen für die Landeshauptstadt weiterhin notwendig", erklärt Dr. Klaus Göbels, Leiter des Gesundheitsamtes.

Dabei sollte aber, so Feuerwehrchef van der Lieth, um unnötige Maßnahmen zu vermeiden, unterschieden werden zwischen lokal begrenzten Infektionsherden und einem stadtweiten Anstieg von Infektionen. Bei einem eindeutig lokal begrenzten Anstieg eines  Infektionsherds handelt es sich zum Beispiel um Neuinfektionen in Krankenhäusern, in Pflegeeinrichtungen, in Gemeinschaftsunterkünften oder in Sammelunterkünften. Also dort, wo sich ein Anstieg räumlich lokal zuordnen lässt. Bei den dazu nötigen Maßnahmen müsse man aber nicht gleich die Spielplätze schließen.

Bei einem stadtweiten Infektionsanstieg müsse eben auch stadtweit reagiert werden und eventuell nochmals Masken und Desinfektionsmittel verteilt sowie detailliert informiert werden.

Zudem müsse mit bedacht werden, dass die Infektionen ja zeitverzögert auftreten, so van der Lieth., die Auswirkungen einer Infektion zeigen sich ja erst nach ungefähr 14 Tagen.

 David von der Lieth, Leiter der Düsseldorfer Feuerwehr, der in den letzten Wochen rund 40 Sitzungen des Krisenstabs geleitet hat: "Die letzten Wochen haben gezeigt, dass die eingeführten Kontaktbeschränkungen ein sehr guter Weg sind, um die Verbreitung von SARS-CoV-2 deutlich zu verlangsamen. Die Landeshauptstadt Düsseldorf ist auch weiterhin sehr darum bemüht, diesen Weg weiter zu gehen, um einen erneuten Anstieg der Neuinfektionen zu vermeiden. Die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer haben gezeigt, dass sie sehr solidarisch sind, in dem sie sich an die Vorgaben gehalten haben. Die Landeshauptstadt tut auch weiterhin alles, was erforderlich ist, um seine Bürgerinnen und Bürger zu schützen."

Für Fragen zum Thema "Coronavirus" hat die Landeshauptstadt ein Informationsportal eingerichtet unter der Adresse:  www.duesseldorf.de/corona

(Autor: Jo Achim Geschke)