Demo gegen Rechts

Gegen die Anti-Islam Demo am 12. Januar

Von Jo Achim Geschke |

Collage mit Foto fb-Seite Gegendemo und Appell-Aufkleber

Wie bereits am 8. Dezember haben Neo-Nazis und Ausländerfeindliche Gruppen zu einer islamfeindlichen Demonstration im Januar mobilisiert. Deshalb hat das Bürgerbündnis aus verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen wieder zu einer Gegendemonstration aufgerufen am Montag, 12. Januar, ab 18.30 Uhr auf dem Johannes Rau Platz.

Seit den letzten  rechten Demos, die sich mit dem Mäntelchen einer demokratischen Bürgerbewegung verschleiern wollen, hat es in Dresden und auch in anderen westdeutschen Städten erheblichen Zulauf zu den Demonstrationen der „Pegida“ gegeben. In Düsseldorf waren am 8. Dezember nur 500 der Un-Informierten und Rechten vor dem Landtag. Es ist aber anzunehmen, dass diese Bewegung für eine Neuauflage im gesamten Bundesgebiet mobilisiert und im Januar noch mehr kommen.

Die offizielle Politik im Bund reagiert relativ hilflos auf diese rassistischen, ausländerfeindlichen und antisemitischen Bürger. Der völlig falsche Ausdruck „Wutbürger“ wurde sogar im Fernsehen geäußert.  Klar muss aber sein, dass die Mitläufer in diesen Pegida-Demos, die von extrem rechten Gruppen organisiert werden, nur von Vorurteilen und Ressentiments, nicht aber von einer rationalen Wut gegen politische Entscheidungen getrieben werden. Es ist der Antisemitismus, der seit Jahren in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist, der sich jetzt unter anderen Vorzeichen offen Bahn bricht. Etwa jeder fünfte Bundesbürger gilt nach Umfragen und Studien als antisemitisch. Und hinter den islamfeindlichen „Argumenten“ der Pegida / Dügida Mitläufer steht ebenso ein Antisemitismus, ein Hass auf jeden „Ausländer“, der nicht aus rationalen Argumenten gespeist ist.

Zum großen Teil gehören die mitlaufenden Demonstrierenden, die nicht extrem rechten Gruppen angehören, zu jenen, die nicht mehr Zeitung lesen, von der schwierigen Auswahl bei Informationen überfordert sind und offensichtlich nichts anders wollen, als in ihrer abgeschotteten Kleinbürgerwelt in Ruhe gelassen zu werden. Sie wollen sich nicht mehr auseinander setzen und sind verstört, weil es in unserer Welt keine einfachen Antworten mehr gibt. Aber genau die wollen sie haben – und die vereinfachte, dümmliche Parole gegen den Islam kommt da gerade Recht.  Es sind irrrationale Ängste vor den Veränderungen in der Gesellschaft, die Sucht nach heiler Welt – die unter anderem in Heimatliederabenden im Fernsehen auch noch vorgespiegelt wird. Das wird noch zusätzlich gespeist aus den Ängsten des Kleinbürgertums, das ihre sichere kleine Welt kaputt geht. Gefördert wird das ganze durch schwachsinnige Sendungen im Privatfernsehen (die durchaus das heile Weltbild fördern und den Mangel an Informationen) sowie durch Millionenfach vertriebenen Blätter der „gelben Blätter“ oder ähnlicher  Machwerke, die eine liebe nette heile Welt vorspiegeln.

 Oder mit anderen Worten: Es ist eine Bildungsmisere. So lange wir mit G 8 und Bachelor-Studiengängen, die das Wissen und die Bildung unerhört verflachen, und einer Schullandschaf, die Kinder schon an der Grundschule separiert, weitermachen, wird sich auch ein künftiger Antisemitismus bei den Kleinbürgern nicht auflösen lassen.

Mangelnde Information und Bildung : Deshalb ist Zweifel und Pessimismus angebracht, ob man mit den irrational handelnden, islam- und ausländerfeindlichen Mitläufern , die keine Fakten gelten lassen, überhaupt reden kann.

Aber am Montag, 12. Januar, ab 18.30 Uhr können Düsseldorfer Bürger aber auf dem Johannes Rau Platz zeigen, dass sie den dumpfen rechten Parolen nicht folgen.

(Jo Achim Geschke)