Köbogen –Tunnel N-S eröffnet

Köbogen–Tunnel à la Maus erklärt

Von Jo Achim Geschke |

Köbogen-Tunnel Ausfahrt Johanneskirche / Foto Jo Achim Geschke NDOZ.de

Dies ist ein Tunnel, liebe Kinder. Der ist heute gerade eröffnet worden. Da fahren jetzt unterirdisch in N – S Richtung ganz viele Autos durch die Innenstadt. Den Tunnel hat die Stadt bauen lassen. Das war sehr teuer. 130 Millionen Euro haben die 870 Meter gekostet. Jetzt fahren ganz viele Autos durch die Stadt von der Kaiserstraße durch die Tunnel bis zur Berliner Allee. 31.000 Autos sollen es sein pro Tag. Den Tag rechnen die Verkehrsexperten aber nur mit 16 Stunden. In die andere Richtung fahren schon ganz viele Autos von der Berliner Allee aus zur Kaiserstraße. Manche Politiker finden das völlig überholt, Autos durch die Innenstadt fahren zu lassen. Zum Beispiel der Norbert Czerwinski von den Grünen. Weil der Tunnel die Autos ja schneller durchkommen lässt. Das mögen die Autofahrer, und deshalb kommen mehr Autofahrer auf die Idee, durch die Tunnel zu fahren. Aber nach einigen hundert Metern geht es ja oberirdisch weiter ...

Die Tunnel wollte ein Oberbürgermister vor Jahren unbedingt haben, weil er ja den alten Jan-Wellem-Platz verkaufen wollte. Da sollte ein tolles Kaufhaus hin. Damit das klappt, hat der Rat dann mit Mehrheit beschlossen, dass die Stadt die Tunnel alleine bezahlt. Weil das Land die Idee nämlich nicht so toll fand und kein Geld dazu geben wollte. Da hatte der Oberbürgermeister gesagt: Dann machen wir das eben alleine. Das alles zusammen hat dann viel viel mehr als die 130 Millionen gekostet, die der jetzige Tunnel gekostet hat.

Der Bau der Tunnel hat sehr lange gedauert. Da mussten nämlich noch die Tunnel für die U-Bahnen gebuddelt werden. Weil die Straßenbahnen nämlich auch unter der Erde rollen sollten. Die heißt Wehrhahn-Linie, weil sie am Wehrhahn als U-Bahn endet. Mit der neuen U-Bahn kommen die Menschen so ungefähr 4 Minuten schneller als früher von der Innenstadt zum S-Bahnhof Wehrhahn. Da wollen zwar nicht so viele hin, aber die U-Bahn endet dort, weil mehr Geld nicht da war, um sie bis zum Arbeitsamt fahren zu lassen.  In die andere Richtung bis zur Uni fährt die neue U-Bahn auch nicht. Das war auch zu teuer.

Aber die Tunnel sind jetzt fast fertig. Aber weil die Tunnel so teuer waren, liebe Kinder, hat die Stadt jetzt nicht mehr so viel Geld wie früher mal. Deshalb ist es für die Stadt jetzt so schwierig, schöne Schwimmbäder zu bauen. Und mit neuen Schulen wird es auch schwierig. Und mit eigenen bezahlbaren Wohnungen auch. Denn die Tunnel waren nicht nur teuer, die kosten auch jedes Jahr Geld. Weil man ja die tolle Technik und die Straßen und so erhalten muss. Politiker nennen das Folgekosten.  

Aber durch die Tunnel können jetzt ganz viele Autos fahren, und oben auf dem früheren Jan-Wellem-Platz kann man sie nicht sehen. Dafür kann man dort ganz toll shoppen. Das ist dort aber auch sehr teuer. Da gibt es einen Laden, da kostet ein Halstuch mit Motiven vom griechischen Gott Hermes schon mal 1300 Euro und eine Laptoptasche 3000.

Ach ja: Übermorgen sind es noch 100 Tage, dann soll die Wehrhahnlinie rollen.  Dann sind aber die Baustellen noch nicht alle weg. Denn dann werden obendrauf die Straßen umgebaut, zum Beispiel die Schienen rausgerissen. Aber das dauert noch.  Wenn die Tunnel alle fertig sind, und auch die Wehrhahnlinie fährt, wird das nördliche Ende der Kö an den Hofgarten angebunden. Das ist dann auch sehr schön. Und nicht ganz so teuer.

(Autor Jo Achim Geschke)