Rheinbahn: Chef muss gehen

Rheinbahn: Chef Michael Clausecker entlassen

Von Jo Achim Geschke |

Michael Clausecker (re.) und OB Thomas Geisel, Archiv-Foto/ Foto Jo Achim Geschke)

Rheinbahnchef Michael Clausecker wurde vom Aufsichtsrat am Mittwochabend mit „sofortiger Wirkung“ von seinem Amt abberufen. Vorstandssprecher Clausecker stimmte dem Aufsichtsratschef OB Thomas Geisel einstimmig zu. Im Aufsichtsrat sitzen neben etlichen Mitarbeitern (Betriebsräte) Vertreter von CDU, SPD, Grünen und FDP. Clausecker war seit Januar 2016 im Amt als Vorstandssprecher, also Vorstandschef, und bereits seit vorigem Jahr in der Kritik.

OB Thomas Geisel (SPD) ließ am Donnerstag offiziell verlauten: "Michael Clausecker hat mir bereits vor einigen Tagen mitgeteilt, dass sich der Kurs, für den er in der Rheinbahn steht, nur mit einer breiten Unterstützung durch den Aufsichtsrat realisieren lässt. Im Ergebnis der Gespräche im Vierer-Ausschuss und der Anteilseignervertreter muss ich feststellen, dass diese Unterstützung nicht gegeben ist. Michael Clausecker und ich sind daher gemeinsam der Auffassung, dass es unter diesen Umständen im Interesse des Unternehmens Rheinbahn ist, ihn von seinen Aufgaben als Sprecher des Vorstandes zu entbinden. Der Aufsichtsrat ist meiner entsprechenden Beschlussempfehlung einstimmig gefolgt.
Ich habe Michael Clausecker für seinen großen Einsatz für das Unternehmen Rheinbahn und die Landeshauptstadt Düsseldorf ausdrücklich gedankt.
Im Hinblick auf die zukünftige personelle Aufstellung im Vorstand wurde der Vierer-Ausschuss vom Aufsichtsrat beauftragt, möglichst zeitnah, aber mit der erforderlichen Sorgfalt, geeignete Personalvorschläge zu unterbreiten."

Rheinbahn-Vizechef Klaus Klar wird weiter in seinem Amt bleiben.

Clausecker war als Chef vor allem in den vergangenen Monaten in Kritik geraten: Neue Bahnen der Linie nach Duisburg waren im Unterbau zu breit und schrammte an dortigen Bahnsteigen entlang. Außerdem traten Risse an etlichen älteren Bahnen auf. Der Krankenstand bei den Fahrern war sehr hoch, und zu viele Bahnen fielen aus.

Zudem war die Strategie des ehemaligen Bombardier-Managers in den vergangenen Monaten umstritten. Aufsichtsrat und Ampel-Parteiendrängen auf einen starken Ausbau des ÖPNV, um den Autoverkehr einzudämmen und damit die Luft in der Stadt zu verbessern.

(Text Jo Achim Geschke)