Wie TTIP das Leben in Düsseldorf ändern kann

TTIP: Wenn Pflege, Kitas oder Rheinbahn plötzlich amerikanisch werden

Von Jo Achim Geschke |

Flyer TTIP attac /

Wenn TTIP Realität wird, werden kommunale Dienste der Daseinsvorsorge und das tägliche Einkaufen sich auch in einer Stadt drastisch verändern können. Eine Horrorvision, im nicht mal sehr übertriebenen Fall geht es so: Bier und Wasser kommen von Nestlé und sind teuer, die erhöhten Müllgebühren gehen an einen amerikanischen Konzern, die Kitas von MacDonalds kann sich nicht jeder leisten, die Pflegedienste hat ein türkischer Konzern in der Hand. Unter dem Titel „TTIP, Bereicherung oder Ausverkauf der sozialen Dienste?“ diskutieren Thomas Eberhardt-Köster (Attac Düsseldorf) und der Europa-Spezialist Stefan Engstfeld (MdL, Bündnis 90 / Die Grünen) am morgigen Donnerstag über das euphemistisch so genannte „Freihandelsabkommen.“

Die ortsnahen sozialen Dienste, etwa Jugendhilfe, Kitas, Gesundheitsprävention und Hilfe für Pflegebedürftige und Menschen mit Handicaps sowie die Versorgung der Bürger mit Wasser, die Abfallentsorgung oder die Regelung des öffentlichen Verkehrs können Kommunen eigenständig gestalten. So kann die Stadt Düsseldorf z. B. autonom entscheiden, welche Dienstleistungen die Stadtwerke übernehmen oder welcher Caterer die städtischen Kindergärten beliefert, so attac.

 Die umstrittenen sogenannten Freihandelsabkommen – vor allem TTIP und TISA – stellen dieses Prinzip in Frage: Sie sehen vor, dass Dienstleistungen der kommunalen Daseinsvorsorge öffentlich ausgeschrieben werden müssen: Unternehmen auf der ganzen Welt, vor allem mit Sitz in den USA oder in Europa, könnten daher zukünftig Aufgaben auf dem Gebiet der Daseinsvorsorge übernehmen.

 Die Diskussion auf dem Podium und mit den Zuhörern soll sich also um die Fragen drehen:  Wie könnte sich die kommunale Daseinsvorsorge unter dem Einfluss von Freihandelsabkommen verändern? Droht durch die Freihandelsabkommen die Privatisierung der Wasserversorgung und anderer kommunaler Aufgaben? Wollen wir wirklich, dass künftig die Gewinnerwartungen privater Unternehmen den Umfang und die Qualität kommunaler Dienste bestimmen?

Veranstalter ist die Arbeitsgruppe Global / Lokal der Attac-Ortsgruppe Düsseldorf, Mitveranstalter die Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Termin:

Donnerstag, 26.11.2015, 19 Uhr, Bürgerhaus im Stadtteilzentrum Bilk, Bachstr. 145, 40217 Düsseldorf (Düsseldorf Arcaden) - Eintritt frei