Solidarität mit Flüchtlingen aus Ungarn - mit update

Willkommen für Flüchtlinge am Bahnhof – Hunderte weitere erwartet

Von Jo Achim Geschke |

Düsseldorfer Helfer erwarten den Zug der Flüchtlinge am Hauptbahnhof / Foto Elsholz – NDOZ.de

(Mit UPDATE um 22 Uhr - )Mit Schildern „Refugees are Welcome“ und hunderten Wasserflaschen, Essen und Spielzeug haben heute Morgen Dutzende DüsseldorferInnen die Flüchtlinge am Hauptbahnhof begrüßt. Die kamen mit dem Zug aus Ungarn und müssen zunächst nach Dortmund in die Erstaufnahme. Ewa 150 von ihnen werden dann am heutigen Sonntagabend noch mit Bussen nach Düsseldorf kommen und in der der Zeltanlage an der Heidelberger Straße untergebracht werden. Das DRK wird die Menschen dort versorgen. Die Hilfsbereitschaft der Düsseldorfer war für viele überwältigend. Heute Abend tagt der Krisenstab im Rathaus mit OB Thomas Geisel und Flüchtlingsbeauftragten Miriam Koch zur weiteren Unterbringung von den Vertriebenen, die noch aus Ungarn kommen werden.

Eine Mutter schrieb auf Facebook, dass ihre kleine Tochter sich spontan entschloss, zwei ihrer Kuscheltiere zu verschenken und  den Flüchtlingen am Hauptbahnhof mitzubringen. Dutzende DüsseldorferInnen brachten Packen von Wasserflaschen zum Bahnhof, Frühstück, und Spielzeug für Kinder. Die Flüchtlinge, darunter viele Kinder, die ursprünglich aus Ungarn kamen, hatten bereits kilometerlange Fußmärsche hinter sich, und waren durch die lange Zugreise teils sehr erschöpft.

Da nicht alle Päckchen an die Vertriebenen übergeben werden konnten, bildeten die DüsseldorferInnen spontan Ketten und verluden die Hilfspakete dann in Autos, um sie zu den Erstaufnahmen zu bringen.

 

Oberbürgermeister Thomas Geisel: "Ich danke allen Düsseldorferinnen und Düsseldorfern, die die Flüchtlinge am Sonntag morgen am Hauptbahnhof so spontan und herzlich empfangen haben. Da wir kurzfristig noch mehr Menschen bei uns aufnehmen müssen, appelliere ich an alle Mitbürgerinnen und Mitbürger: Lassen Sie in Ihrem Engagement und Ihrer Hilfsbereitschaft nicht nach! Helfen Sie uns, diesen Menschen zu helfen, die nach häufig lebensgefährlicher Flucht bei uns Zuflucht suchen."

Die Landeshauptstadt erwartet noch mehr Vertriebene aus Ungarn. Den durch den schnellen Entschluss der Bundesregierung, die aus Ungarn vertriebenen größtenteils syrischen Flüchtlinge aufzunehmen, werden weit mehr Flüchtlinge auch in Düsseldorf erwartet.

Flüchtlingsbeauftragte Miriam Koch: " Wir haben die Nachricht erhalten dass in den nächsten Tagen mindestens weitere 1.200 Flüchtlinge alleine im Regierungsbezirk Düsseldorf ankommen werden. Auch Düsseldorf wird seine Beitrag dazu leisten müssen, weitere Menschen aufzunehmen."

Sozialdezernent Burkhard Hintzsche: "Wir wissen noch nicht genau, wie viele Menschen Düsseldorf in den nächsten Tagen tatsächlich unterbringen muss, sind aber gut beraten, uns vorzubereiten.“

 

 

UPDATE :

Die Stadt teilte nach der Sitzung des Krisenstabes mit:

Ankommende Flüchtlinge werden von Düsseldorf aus auf andere Kommunen verteilt

Am heutigen Abend, Sonntag, 6. September, erreichte den Krisenstab der Landeshauptstadt Düsseldorf ein Amtshilfeersuchen, mit der Bitte auch von Düsseldorf aus, Flüchtlinge auf die Kommunen zu verteilen. Schon in der Nacht wird nach jetzigem Stand ein Zug mit weiteren Flüchtlingen erwartet. Die Menschen werden von Düsseldorf aus noch in der Nacht mit Bussen zu verschiedenen aufnehmenden Kommunen im Land weiterreisen.

Eine Erstversorgung ist durch die Hilfsorganisationen und die Feuerwehr sichergestellt. Daher sind Spenden und Unterstützung von privater Seite in dieser Nacht nicht erforderlich. Die Verantwortlichen appellieren an alle Hilfswilligen, nicht zum Bahnhof zu kommen, um die Flüchtlinge willkommen zu heißen. Sie sind von der beschwerlichen Reise erschöpft und brauchen vor allem Ruhe.

Wer Flüchtlinge unterstützen möchte, kann sich in den nächsten Tagen an das Büro der Flüchtlingsbeauftragten Miriam Koch, Telefon 89-94593 oder E-Mail Miriam.Koch@duesseldorf.de wenden.

 

Hildegard Düsing-Krems und Barbara Gladysch (rechts) mit Plakaten zur Begrüßung / Foto privat – NDOZ.de

Hilfspakete stapeln sich am Bahnsteig / Foto NDOZ.de - privat