Im Bürgerhaus Bilk hat die Frauensuchtberatungsstelle BerTha F. ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert. Die Rückmeldungen und Zahlen zeigen, wie hoch der Bedarf an frauenspezifischer Suchtberatung ist.

30 Jahre BerTha F. in Düsseldorf: Warum frauenspezifische Suchtberatung unverzichtbar ist

30 Jahre BerTha F.: Mitarbeiterinnen und Wegbegleiterinnen der Frauensuchtberatungsstelle beim Jubiläum im Bürgerhaus Bilk. / Foto: BerTha F.
30 Jahre BerTha F.: Mitarbeiterinnen und Wegbegleiterinnen der Frauensuchtberatungsstelle beim Jubiläum im Bürgerhaus Bilk. / Foto: BerTha F.

30 Jahre BerTha F.: Mitarbeiterinnen und Wegbegleiterinnen der Frauensuchtberatungsstelle beim Jubiläum im Bürgerhaus Bilk. / Foto: BerTha F.

Am Donnerstag, 13. November 2025, feierte die Frauensuchtberatungsstelle BerTha F. e.V. im Bürgerhaus Bilk ihr 30-jähriges Bestehen. Unterstützerinnen, Wegbegleiterinnen, Betroffene und Fachkräfte kamen am Nachmittag zusammen, um drei Jahrzehnte engagierter Arbeit für suchtbelastete Frauen und Mädchen in Düsseldorf zu würdigen – mit Rückblicken, klaren politischen Botschaften und einem Blick in die Zukunft.

„Bundesweit wirklich einzigartig“

In ihren Grußworten betonte Ordnungsdezernent Christian Zaum die Bedeutung von BerTha F. für die gesundheitliche Versorgung und soziale Teilhabe in Düsseldorf. Gleichstellungsbeauftragte Susanne Wilfart hob hervor, wie wichtig es ist, geschlechtsspezifische Perspektiven in der Suchtarbeit sichtbar zu halten und strukturell mitzudenken – und bezeichnete die Frauensuchtberatungsstelle mit ihren Angeboten und Strukturen als bundesweit wirklich einzigartig.

Auch Gaby Bellstedt, Geschäftsführerin des Paritätischen, erinnerte daran, dass der Verband BerTha F. von Beginn an fachlich unterstützt und bei der Suche nach Räumen begleitet hat. Seit 1999 ist die Beratungsstelle mit eigenen Räumen eine feste Adresse für Frauen, die in Düsseldorf Hilfe bei Suchtproblemen brauchen.

Was BerTha F. konkret leistet

BerTha F. ist heute Anlaufstelle für Frauen, die mit Alkohol, Cannabis, Essstörungen oder Mehrfachdiagnosen leben – oft verbunden mit Gewalt- und Traumaerfahrungen, wie im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung deutlich wurde. Die Einrichtung bietet Einzelgespräche (vor Ort und digital), ambulante Rehabilitation und Nachsorge, therapeutische Gruppen zu Substanzgebrauchsstörungen, Essstörungen sowie Trauma und Sucht, Präventionsarbeit an Schulen und Öffentlichkeitsarbeit.

Damit leistet die Frauensuchtberatungsstelle Suchtarbeit, Gesundheitsförderung und Gewaltprävention – und trägt vor Ort zur Umsetzung der Istanbul-Konvention und der gleichstellungspolitischen Ziele von Bund, Ländern und Kommunen bei.

Ein beim Jubiläum vorgestellter Faktencheck macht den Bedarf sichtbar: 2024 suchten 376 Frauen und Angehörige Unterstützung bei BerTha F., 90,7 Prozent waren selbst betroffen. 74,7 Prozent der Klientinnen blieben längerfristig in Kontakt mit der Beratungsstelle. Die häufigsten Hauptdiagnosen waren Alkohol, Cannabis und Essstörungen; 16 Prozent der Frauen litten unter einer diagnostizierten posttraumatischen Belastungsstörung.

Blick nach vorn: Finanzierung, Räume, Strukturen

Zum Abschluss zeichnete das Team von BerTha F. in einer „Traumreise“ das Bild einer möglichen Zukunft der Beratungsstelle: mit gesicherter städtischer Finanzierung, ausreichend Räumen für Schutz, Therapie und Begegnung, guter digitaler Erreichbarkeit, multiprofessionellen Teams und einem Netzwerk weiterer Frauenhilfseinrichtungen auf einem gemeinsamen Gelände für Frauengesundheit.

Die Botschaft des Abends: BerTha F. ist in Düsseldorf unverzichtbar – und die Frage, wie dauerhaft und verlässlich frauenspezifische Suchtarbeit abgesichert wird, ist auch eine politische.

 

Mehr Infos & Unterstützung

Wer sich näher über die Arbeit von BerTha F. informieren oder die Beratungsstelle unterstützen möchte, findet hier weitere Informationen: