Corona Virus, Rheinbahn schränkt Verkehr ein, vieles geschlossen

Corona Virus: Rheinbahn fährt nach Samstags-Fahrplan, Telefon-Hotline für Ältere, die Hilfen brauchen – Videobotschaft von OB Thomas Geisel

Von Jo Achim Geschke |

Rheinbahn und leere Straßen / Collage Jo Achim Geschke

„Corona-Virus“ und die Folgen: UPDATE: Die Rheinbahn fährt ab Mittwoch nur noch nach dem Samstags-Fahrplan. Die Rheinbahn bemerkte , dass es mit dem Sonntags-Fahrplan nicht funktionieren könnte und teilte gegen 19 Uhr die Änderung mit. Städtische Behörden mit Publikumsverkehr sind nicht mehr geöffnet, Schüler bleiben zu Hause, Lehrer demnächst auch, es gibt eine Telefon-Nummer für Hilfsangebote: Die Stadt hat eine Hotline eingerichtet, damit älteren Menschen geholfen wird etwa beim Einkauf von Lebensmitteln oder Fahrten zum Arzt zur Verminderung des Risikos der Ansteckung. OB Thomas Geisel in einer Video-Botschaft: „Wir haben eine Hotline eingerichtet, wo sich Menschen melden können, die entsprechende Hilfe brauchen. Bitte melden sie sich unter der Nummer 0211-899 8999. Mitarbeiter unserer Verwaltung, die Wohlfahrtsverbände und viele freiwillige Helfer stehen bereit, um alles zu tun, damit sie keinem Ansteckungsrisiko ausgesetzt werden.“

Mit Blick auf die Maßnahmen der Landesregierung hat die Rheinbahn in Abstimmung mit der Stadt Düsseldorf entschieden, die öffentlichen Einrichtungen des Unternehmens – Kundencenter, Fundbüro, Service Point, Büro für Fahrgeld-Einsprüche (EBE) – zunächst bis zum 19. April zu schließen. Unser Kundendialog ist telefonisch zwischen 8 bis 16 Uhr unter 0211.582-2882 zu erreichen sowie per E-Mail an kundendialog@rheinbahn.de oder über facebook.com/rheinbahn.

Außerdem reduziert die Rheinbahn ihr Angebot in den kommenden Wochen: Ab Mittwoch,18. März, fährt das Unternehmen jeden Tag nach dem Samstagsfahrplan. Unser Kundendialog ist per E-Mail an kundendialog@rheinbahn.de oder über facebook.com/rheinbahn erreichbar. Fahrgäste können sich rund um die Uhr über die Schlaue Nummer 01806 50 40 30  (20 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz / 60 Cent aus den Mobilfunknetzen) informieren. Das Unternehmen hat zudem entschieden, die vordere Tür der Busse zu schließen und den Ticketverkauf bei Fahrer_innen einzustellen. Es geht darum, Fahrer_innen so gut wie möglich vor einer Ansteckung zu schützen.

Der Krisenstab der Landeshauptstadt Düsseldorf hat am Sonntag, 15. März, beschlossen, den Vorgaben des Landes zur weiteren Eindämmung des Corona-Virus' zu folgen. Zum Schutz der besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen empfiehlt die Stadt dringend, alle Kontakte auf ein unerlässliches Mindestmaß zu beschränken, um die Ansteckungsgefahr so gering wie möglich zu halten. Im Einzelnen beschloss der Krisenstab unter Leitung von Oberbürgermeisters Thomas Geisel:

Alle städtischen Dienststellen mit Publikumsverkehr sind ab Montag, 16. März, geschlossen. Die Stadt erarbeitet derzeit einen Notfallplan für die weitere Vorgehensweise bei dringend notwendigen Angelegenheiten.
Bis auf wenige Ausnahmen, über die am Montag noch befunden wird, müssen alle Veranstaltungen abgesagt werden.
Für Gastronomiebetriebe mit eigener Zubereitung gilt, dass die Betreiber maximal 50 Plätze anbieten dürfen. Eine Allgemeinverfügung dazu wird die Stadt am Montag, 16. März, erlassen.
Die Identifikation der sogenannten Kritischen Infrastruktur - dazu zählen insbesondere Feuerwehr, Rettungsdienste, Katastrophenschutz, Krankenhäuser, Arztpraxen, Apotheken, Lebensmitteleinzelhandel, Pflegedienste, Kinder- und Jugendhilfe, Polizei, Ordnungsdienste, Verkehrsbetriebe, Energieversorgung, Abfallentsorgung, Stadtentwässerung, Telekommunikation - richtet die Stadt eine Akkreditierungstelle ein. Näheres wird in Kürze bekannt gegeben.
In Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung richtet die Stadt einen mobilen Service zur medizinischen Überwachung und Versorgung von erkrankten Patienten in häuslicher Umgebung ein.

OB Thomas Geisel hat sich in einer Videobotschaft an die Düsseldorfer_innen gewandt. NDOZ.de veröffentlicht Teile davon.

„Liebe Düsseldorferinnen und Düsseldorfer,
die Corona Epidemie hat unser Leben grundlegend verändert.

Ab Montag sind alle Schulen und Kindergärten geschlossen. Die Kultureinrichtungen haben ihren Betrieb eingestellt, Theater und Museen sind geschlossen. Auch Tanzveranstaltungen und Nachtclubs werden wir untersagen. Generell gilt: Menschenansammlungen, die vermeidbar sind, müssen unterbleiben, um eine weitere Verbreitung des Virus nach Möglichkeit zu verhindern.

Ich weiß: die Verunsicherung ist groß, viele von ihnen haben Angst. Und natürlich bin ich auch selbst beunruhigt. Weniger allerdings deshalb, weil ich befürchte, dass meine Familie sich mit dem Virus anstecken könnte. Nach allem, was wir wissen, ist der Krankheitsverlauf im Fall einer Infektion mit dem Coronavirus bei jungen und gesunden Menschen – jedenfalls in aller Regel – unproblematisch.

Sorgen mache ich mir vor allem um die älteren, insbesondere um Menschen mit Vorerkrankungen, um Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Für sie kann eine Infektion mit dem Coronavirus lebensbedrohlich werden, sie müssen in aller Regel klinisch betreut und nicht selten intensivmedizinisch behandelt werden.

Deshalb ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir gerade für diese Menschen das Ansteckungsrisiko so weit wie irgend möglich reduzieren. Eine Ansteckungsgefahr besteht immer, wenn sie mit anderen Menschen in Kontakt kommen. Sei es in Bus und Bahn, sei es im Café oder Restaurant, sei es in der Warteschlange vor der Kasse im Supermarkt. Deshalb möchte ich gerade an diese Menschen appellieren: Bleiben Sie zu Hause! Vermeiden Sie nach Möglichkeit jeglichen sozialen Kontakt! Aber ich kann Ihnen versichern: Sie werden nicht allein gelassen! ….

Liebe Düsseldorferinnen und Düsseldorfer,
die Corona Epidemie ist auch eine Bewährungsprobe für den Zusammenhalt und Gemeinsinn in unserer Stadt. Lassen Sie uns in diesen gewiss nicht einfachen Tagen zusammen stehen, lassen Sie uns dort, wo immer jeder einzelne es kann, dazu beitragen, dass sich der Virus nicht weiter ausbreitet, und lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass nicht Angst und Verunsicherung, sondern gegenseitige Fürsorge und Gemeinsinn unseren Alltag bestimmen.“

Soweit OB Thomas Geisel. (Video unter youtube.com/watch?v=ao5pIibhes0 )

Unser dringender Aufruf: Hamsterkäufe sind völlig unnötig,  die Versorgung mit Lebensmitteln funktioniert.

Waschen Sie sich täglich die Hände mindestens 30 Sekunden lang mit viel Seifenschaum, Sie spülen ja auch in der Küche den Dreck mit einer Art Seifenschaum weg und nicht mit Desinfektionsmitteln.

Rufen Sie bei einem Verdacht auf Grippe/ Corona-Virus ihren Arzt an, und gehen Sie nicht in die Arzt-Praxen.