Proteste gegen Dügida am Montag

Livemusik gegen Rechts

Von Jo Achim Geschke |

Rechte Gruppe nachts auf der Graf-Adolf-Straße /Foto NDOZ Jo Geschke

Am heutigen Montag gehen wieder viele Gruppen auf die Straße, um gegen den Aufmarsch der rechtsextremen und rechten fremdenfeindlichen Gruppen, der sogenannten Dügida, zu protestieren. Unterstützt werden die Bündnisse von Kölnern – wo ein rechter Aufmarsch der Kögida abgesagt wurde. Einige Gruppen unterstützen die Geschäftsleute an der Graf-Adolf-Straße, indem sie dort essen gehen. Das Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“ (DSSQ) sorgt am DGB-Haus sogar für Livemusik ab 18 Uhr.

Inzwischen haben Rheinbahn und Geschäftsleute dagegen protestiert, dass die Innenstadt und der Bahn- und Bus-Verkehr durch eine Gruppe von rund 80 Fremdenfeinden stundenlang lahmgelegt wird. OB Thomas Geisel spricht sich nach einem Bericht der WZ – Düsseldorfer Nachrichten dafür aus, den Aufzug der fremdenfeindlichen Rechten am Rosenmontag zu verbieten. Die Entscheidung liege aber bei der Polizei, betont der OB im Bericht (www.wz-newsline.de/lokales/duesseldorf/rosenmontag-ob-fuer-demoverbot-1.1857336 ).

Heute gibt es ab 18 Uhr Livemusik auf der Kundgebung vor dem DGB-Haus, Friedrich-Ebert-Straße 34, mit dabei sind die RapperInnen Tice, Killah Calles und DJ Marcel van Blumen.
Weitere KünstlerInnen sind angefragt. Für das leibliche Wohl sorgt das
Sushitaxi Düsseldorf mit warmer Suppe und die Volxküche mit veganem
Angebot.


Proteste direkt an der Route von Dügida:
18 Uhr Proteste gegen die Auftaktkundgebung von Dügida, direkt vor dem HBF
18 Uhr Protestkundgebung mit Livemusik auf der Friedrich-Ebert-Straße
(DGB-Haus)
18 Uhr Protestkundgebung Bahnstraße Ecke Graf-Adolf-Straße
18.30 Uhr Protestkundgebung Königsallee Ecke Graf-Adolf-Straße

„Wir erwarteten für diese Montag wieder kreative, laute und bunte
Proteste gegen Dügida in unserer Stadt“, so Oliver Ongaro,
Pressesprecher des Bündnisses. „Von der Polizei erwarten und erhoffen
wir uns ein deeskalierendes Auftreten.“

Für Rosenmontag meldet das Bündnis DSSQ  keine Kundgebungen an, rechnet jedoch mit massenhaften spontanen Protesten gegen den Naziaufmarsch, falls er an so einem Tag mit Hunderttausenden Besuchern überhaupt genehmigt wird. In Leipzig wurde ein Aufmarsch verboten, weil die Polizei nicht genügend Einsatzkräfte zur Verfügung stellen konnte. Befürchtet werden jedoch in Düsseldorf Eskalationen durch gewaltbereite und stark alkoholisierte Neonazis, zumal Melanie Dittmer als Anmelderin bereits verlauten ließ, man könne ja als Mohammed oder als Salafist „mit Sprenggürtel“ verkleidet im Rosenmontag herumziehen.

Wir verweisen nochmals auf unseren Aufruf, am Mittwochabend gemeinsam auf breiter Basis Ideen für stemmbare Aktionen gegen die rechten Aufmärsche zu entwickeln:

Aufruf zu gemeinsamen Aktionen gegen Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz

 

Die DGB-Jugend und die JUSOS planen am kommenden Montag, 9. Februar 2015 vor Beginn der Kundgebung am DGB-Haus zwei Aktionen, die es in sich haben.

„Ob man die DÜGIDA nun als Rassisten oder nur als Islamkritiker bezeichnet – sie sind in Düsseldorf nicht willkommen“, sagt Kristof Becker (DGB-Jugendbildungsreferen<wbr />t). Mit „Spaß und Kreativität“ wollen die beiden Jugendorganisationen gegen DÜGIDA demonstrieren. Auch wenn die Zahl der rechten Demonstranten immer kleiner wird, wollen DGB-Jugend und die Jusos mit zahlreichen Vertretern „auf Dauer dabei sein, um den Gegenprotest gegen DÜGIDA aufrechtzuerhalten“, erläutert der JUSO-Vorsitzende, Robin Teller.

Alle, die „keine Lust auf Rassismus, Nationalismus und die unsägliche Hetze gegen Muslime haben“, seien eingeladen, „vor Ort mit Kreativität und Spaß DÜGIDA die Lust zu vermiesen, in Düsseldorf aufzutreten“, erläutert Teller.

BEGINN + TREFFPUNKT DER AKTIONEN

16.00 Uhr Treffen am Café Ohm, Friedrich-Ebert-Str. 34-38, Einteilung der Gruppen, Einweisung der Aktivisten, gemeinsame Fahrt zum Aktionsort
16.30 Uhr Beginn der Aktionen
17.30 Uhr Ende der Aktionen
18.00 Uhr Beginn Kundgebung vor DGB-Haus

AKTION 1: SCHLAG EIN GEGEN NAZIS
An einer U-Bahnhaltestelle soll eine Aktion an einer der Rolltreppenaufgänge stattfinden. Dazu stellen sich vier Aktivisten von unten nach oben direkt an die Rolltreppe auf die Treppe. Von unten nach oben werden dort Schilder hoch-gehalten mit den Aufschriften: „Wir haben die Schnauze voll!“, „#nodügida“ und „Schlag ein gegen Nazis“. Die vierte Person streckt den Rolltreppenfahrenden Personen die Hand zum Einschlagen entgegen. Weitere Personen verteilen den Rolltreppefahrenden Flugblätter.

AKTION 2: HUPEN GEGEN NAZIS
An einer vielbefahrenen Straße stellen sich drei Kollegen mit den oben genannten Schildern im Abstand von etwa 50m an die Fahrbahn, das letzte Schild heißt dann abweichend: „Hupen gegen Nazis“. Die Aktion soll möglichst an einer Ampel stattfinden, damit ggf. bei Rotphasen Flugblätter an die haltenden Autos verteilt werden können.

AKTION 3: KUNDGEBUNG
Wir rufen auf, euch aktiv gegen rechte Tendenzen zu wehren. Seit bunt, schrill, aktiv und engagiert euch. Um 18.00 Uhr findet eine Kundgebung vor dem Gewerkschaftshaus in der Friedrich-Ebert-Str. gegen Dügida statt.

Übrigens: Ein kleines Bündnis um Mosaik e.V. organisiert an den Montagen zur Unterstützung der Restaurants an der Graf-Adolf-Str. jeweils einen Tisch in einem Restaurant um dort gemeinsam zu Essen und zu trinken. Da Dügida an den Restaurants vorbei marschieren wird gibt es die Möglichkeit dort an den Schaufenstern Protest zu äußern.

Unterstützt werden die Aktionen vom DGB Düsseldorf und von der SPD Düsseldorfer, die gemeinsam mit ihren Jugendorganisationen alle ihre Mitglieder aufrufen, sich am Gegenprotest zu beteiligen.

 

Rheinbahn : Keine Straßenbahnen und Busse am Hauptbahnhof

 Die Dügida-Demonstrationen blockieren am Montag, 9. Februar, erneut den Betrieb der Rheinbahn an ihrem wichtigsten Knotenpunkt. Sie sorgen dafür, dass tausende Menschen betroffen sind und nicht wie gewohnt nach Hause oder in die Innenstadt kommen. Die Fahrgäste haben mit erheblichen Behinderungen zu kämpfen, denn alle Straßenbahnen und Busse werden den Hauptbahnhof ab 17 Uhr nicht mehr anfahren. Als Alternative bleibt nur die Möglichkeit, auf die U-Bahnen umzusteigen und die S-Bahnen der Deutschen Bahn zu nutzen. Wenn die Behinderungen wie angekündigt eintreten, plant die Rheinbahn folgende Änderungen:

 Die Linie 704 wird durch Busse ersetzt, die zwischen den Haltestellen „Worringer Platz“ und „Merziger Straße“ pendeln.

Die Linie 707 wird zwischen „Dreieck“ und „Karolingerplatz“ über die Strecke der Linie 701 umgeleitet, ebenso die Linie 708 zwischen „Bilk S/ Elisabethstraße“ und „Brehmplatz“.

Von Neuss kommend, fährt die Linie 709 ab der Haltestelle Graf-Adolf-Platz eine Umleitung über die Strecke der Linie 703 über Heinrich-Heine-Allee bis Engerstraße. In Gegenrichtung ab der Haltestelle „Flingern S“ über die Strecke der Linie 706 bis „Auf’m Hennekamp“ und dann über „Bilk S“ bis „Bilker Kirche“.

Die Linie 719 muss leider komplett entfallen.

Die Buslinien 721, 722, 725, 736, 737, 738, 752,754, 834 und SB55 halten statt am Hauptbahnhof am Worringer Platz und werden entsprechend umgeleitet.

 Es kann es sein, dass die Berliner Allee und der Graf-Adolf-Platz ebenfalls betroffen sein werden. Welche Einschränkungen dann für die Bahnen gelten, entscheidet sich kurzfristig vor Ort. Die Buslinien 780, 782, 785 und SB50 enden dann bereits an der Haltestelle „Werstener Dorfstraße“. Bitte bis dahin die U-Bahnen U74, U77 und U79 nutzen.

 Die Demonstrationen dauern voraussichtlich bis gegen 23 Uhr.