Corona-Test an Schulen in der Kritik

Protest von Eltern und Lehrer:innen gegen Corona-Test an Schulen für Grundschüler

Corona-Schnelltest, der an Schulen eingesetzt wird.
Corona-Schnelltest, der an Schulen eingesetzt wird.

Corona-Schnelltest, der an Schulen eingesetzt wird.

Lehrer:innen- und Elternverbände NRW protestieren gegen die Tests in Grundschulen. Der Grundschulverband, die Katholische Elternschaft KED, die Landeselternschaft Grundschulen sowie die Grundschul-Vertreter:innen der Gewerkschaft GEW fordern, dass die Test in Schulen wegen des Gesundheitsrisikos von geschultem Personal in Schutzanzügen durchgeführt wird, heißt es jetzt in einem offenem Brief an Ministerpräsident Armin Laschet (CDU). Zudem steht im Beipackzettel des Tests „Clinitest“ unter „Warnhinweise“ (Zitat): „Halten Sie die Sets von Kindern fern…“

Es habe eine „horrende Zahl an Rückmeldungen“ von Eltern und Lehrer:innen gegeben, heißt es im Brief an Ministerpräsident Laschet, der allerdings indirekt auch die NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) einschließt.

„Der gesundheitliche Schutz sowohl der Schülerinnen und Schüler, als auch des jeweiligen Lehrkräfte-bzw. OGS-Teams hat höchste Priorität,“ schreiben Eltern und Lehrer:innen, sei aber aus folgen Gründen nicht gewährleistet: Die Test seien nicht kindgerecht, weil sie nicht von den Kindern allein durchgeführt werden können. Die motorischen Voraussetzungen seien bei Grundschulkindern noch nicht gegeben.
Wenn alle Kinder gleichzeitig ihre Masken absetzen, werden Aerosole ungebremst verteilt. Dies ist ein Gesundheitsrisiko für alle Beteiligten.

Die öffentliche Feststellung eines möglichen Positivergebnisses in der Klasse mit vorgesehener Isolierung ist nicht kindgerecht. Da das Kind in der Folge isoliert werden muss, kann es zu Stigmatisierungen und Bloßstellungen kommen (Persönlichkeitsrechte/ Datenschutz).

Die Unterzeichnenden fordern, dass diese Tests vorrangig durch externes, geschultes Personal ausgeführt werden. Für alle Testenden müsse eine Schutzausrüstung wie in den öffentlichen Testzentren zur Verfügung stehen, als Schutzanzüge, FFP3-masken und Einmal-Handschuhe.

Der offene Brief endet mit deutlicher Kritik an der Kurzfristigkeit der Entscheidungen auf politischer Ebene. Die Organisation des Schul- und Familienalltages sei kaum noch tragbar. Wörtlich heißt es: „Die Bereitschaft bei Eltern und Lehrkräften auf die Barrikaden zu gehen, steigt derzeit dramatisch.“ Die Landesregierung stehe in der Verantwortung für eine bessere Politik.

Beipackzettel warnt vor Nutzung durch Kinder

Der Test an den Grundschulen „ Clinitest Rapid COVID-19 Antigen Test“ hat eine Anleitung und darin auch „Warnhinweise“. Dort heißt es : "11. Bei der Arbeit mit Proben von SARS-CoV-2-Patienten müssen stets die korrekten Laborsicherheitstechniken befolgt werden. Wattestäbchen von Patienten, Teststreifen und gebrauchte Extraktionspuffer-Fläschchen sind potenziell infektiös. In Übereinstimmung mit den örtlichen behördlichen Anforderungen müssen ordnungsgemäße Handhabungs- und Entsorgungsmethoden vom Labor festgelegt werden."

Und: „Halten Sie die Sets von Kindern fern, um das Risiko des versehentlichen Trinkens der Pufferflüssigkeit oder des Verschluckens von Kleinteilen zu verringern.“
„Nasen-Abstrichproben von Personen unter 15 Jahren sollten unter Aufsicht von Erwachsenen durchgeführt werden.“